
Jeden letzten Freitag im Monat ab 20 Uhr in den Räumen der Filmwerkstatt in der Steinstr. 23 (Im Gewerbehof) a Die Bürozeiten Jeden Donnerstag von 17 Uhr bis 20 Uhr in den Räumen der Filmwerkstatt in der Steinstr. 23 (Im Gewerbehof) Kontakt: 0 Filmwerkstatt Karlsruhe e.V.(FWK) Steinstr. 23 (Im Gewerbehof) D-76133 Karlsruhe Tel.: 0721 - 37 90 99
Die Filmwerkstatt Karlsruhe e. V. (FWK) ist ein 1996 gegründeter und als gemeinnützig anerkannter Zusammenschluß von Filmschaffenden aus der Region zum Zweck der Förderung von Low- und No-Budget-Produktionen. Low-Budget-Produktionen sind Filme, die bei abendfüllender Laufzeit weniger als 500.000 DM kosten. No-Budget-Filme sind solche, die weniger als 50.000 DM kosten.
Welchen Zweck haben Low- und No-Budget-Filme in einer Zeit, in der siebenstellige Summen für einen abendfüllenden Spielfilm üblich sind? Um teure Filme zu realisieren, müssen viele Kompromisse gemacht werden, denn der Film muß möglichst viele Zuschauer ansprechen. Dies bedeutet zahlreiche Einschränkungen für den Filmemacher, auch wenn er bereit und in der Lage ist, neue Formen und Inhalte durch das Medium Film umzusetzen. Kleine Budgets bedeuten kreative Freiheit für die Macher.
Große Produktionen vermeiden regionale Themen und greifen selten aktuelles Geschehen auf, weil sie in der Herstellung zu langwierig sind. Kleine Produktionen können schnell zu aktuellen oder regionalen Themen entstehen und sind oft Quelle ästhetischer Innovation. Jedes Genre, das durch einen engagierten Jungfilmer realisiert wird, ist fast immer eine Produktion mit geringem Budget. Low- und No-Budget-Filme zu fördern, heißt auf jeden Fall, den Nachwuchs zu fördern.
Die Absicht ist jedoch, nicht nur den Nachwuchs populärer cineastischer Berufe wie Regie oder Kamera zu fördern, sondern genauso unzähliger anderer unentbehrlicher Fachbereiche wie Maskenbild, Schauspiel, Architektur, Grafik, Design, Technik, Verwaltung und vieles mehr. Kein anderes Medium wie der Film vereinigt derart umfangreich unterschiedlichste Tätigkeitsbereiche.
Die Situation für Low- und No-Budget-Filmschaffende in der Region Karlsruhe ist schlecht. Die Aufführungsmöglichkeiten für kleine Produktionen sind gering. Die für die Entstehung neuer Projekte notwendige Infrastruktur kaum vorhanden bzw. schwer zugänglich. Sich in der Karlsruher Filmszene zu orientieren ist schwer, für auswärtige Filmemacher, Filmgruppen oder Produktionsfirmen nahezu unmöglich.
Die Filmwerkstatt Karlsruhe e. V. (FWK) will helfen, diese Situation deutlich zu verbessern. Wir stellen unsere Kenntnis der vorhandenen Infrastruktur zur Verfügung. Wir vermitteln die notwendigen Kontakte. Wir stellen einen Anlaufpunkt dar und schaffen Orientierung. Und wir zeigen auf unseren Veranstaltungen, daß kleine Produktionen großen Anklang beim Publikum finden können und bieten ein Forum für Newcomer.
Die Präsentation von Arbeiten verschiedener Filmemacher in Karlsruhe bereichert das Spektrum der kulturellen Veranstaltungen der Stadt um eine interessante Facette. Wir bringen Produktionen zur Aufführung, die sonst nicht ihren Weg zum Karlsruher Publikum gefunden hätten, weil sie z. B. über die üblichen Verleihkanäle nicht zu bekommen sind. Unsere Veranstaltungen sind events. Wir führen nicht nur Filme vor. Wir ermöglichen den Kontakt zu deren Machern. Wir schaffen durch die Wahl des Vorführortes Ambiente. Wir unterstützen Filme durch ein geeignetes Rahmenprogramm. Die Einladung von Filmschaffenden gibt zugleich die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Ein Traum von uns ist die Schaffung eines "Netzwerks der Kleinen". Deswegen haben wir das Filmbüro Nürnberg eingeladen und pflegen Kontakte zu Studierenden der Filmakademie Ludwigsburg. Desweiteren werden wir Filmschaffende u.a. aus Hamburg, Münster sowie Hessen bei uns zu Gast haben.
Der Name "Filmwerkstatt Karlsruhe e.V. (FWK)" schafft Orientierung für Zuschauer. Auch wenn das potentielle Publikum nur wenig oder gar nichts über einen jungen Film weiß: Wenn der Veranstalter "Filmwerkstatt Karlsruhe" heißt, weiß der Zuschauer, daß ihn ein interessantes, abendfüllendes Programm mit kleinen Produktionen erwartet.
Unsere Werkschauen mit eigenen Produktionen oder jenen geladener Gäste sind der Beweis für unser Interesse an Öffentlichkeit. Wir sind keine elitären Künstler, die nur für sich und aus der Liebe zur Kunst produzieren. Werkschauen sollen Gelegenheit bieten, Filme zu präsentieren, die es ansonsten schwer haben (z. B. aufgrund ihrer Laufzeit), Zugang zum Publikum zu finden, aber deswegen nicht in Schubladen verstauben möchten. Film ist ein gesellschaftliches Ereignis und braucht die Resonanz der Öffentlichkeit.
Werkschauen in anderen Städten dokumentieren dort die Lebendigkeit der Karlsruher Filmszene. Wir waren zu Gast in Nürnberg und Ludwigsburg, Mainz, Konstanz und Saarbrücken. Filme unserer Mitglieder waren Bestandteil nationaler und internationaler Festivals.
Die FWK arbeitet projektorientiert. Will ein Filmemacher ein Projekt in Karlsruhe verwirklichen, kann er sich an das Büro der FWK wenden. Wir stellen, wenn wir das Projekt für unterstützungswürdig halten, unser Wissen zur Verfügung und vermitteln Kontakte zu Institutionen und Privatleuten.
Die FWK fördert im Regelfall nicht finanziell, sondern hilft Projekte zu verwirklichen, die ohne sie nur schwerlich entstehen könnten. Die finanziellen Mittel, die eine Produktion zu ihrer Verwirklichung benötigt, sind vom entsprechenden Filmemacher selbst aufzubringen. Die FWK vergrößert laufend eine Kartei, in der Menschen aus der Region verzeichnet werden, welche daran interessiert sind, ihren Beitrag an einem Film zu leisten. In die Kartei kann sich jeder eintragen lassen, der seine persönlichen Fähigkeiten in den Dienst kleiner Produktionen stellen möchte. Wir nehmen nicht nur Filmfachleute (Kameraleute, Beleuchter, Toningenieure usw.) in die Kartei auf, sondern jede und jeden, die oder der einen sinnvollen Beitrag zu einem Film leisten kann.
Die Fertigstellung eines Films erfordert ein breites Spektrum an Tätigkeiten. Logistische Fähigkeiten oder handwerkliches Können sind für die erfolgreiche Fertigstellung eines Films ebenso entscheidend wie fachspezifische Kenntnisse. Wir bieten Menschen aus allen Berufszweigen die Möglichkeit, sich in Filmprojekte einzubringen. In der Kartei werden zudem Privatpersonen geführt, welche über Produktionsmittel verfügen und bereit sind, diese für Low- und No-Budget-Produktionen zur Verfügung zu stellen.
Wenn es der Stand des Vereinskontos zuläßt, gewährt die FWK außerdem Filmemachern einen zinslosen Kredit für Posten, die zur Realisierung eines Films wichtig sind, aber ansonsten von keiner Fördereinrichtung übernommen werden. Z. B. Cateringkosten werden nur selten gefördert. Diese sind jedoch gerade bei Low- und No-Budget-Filmen ein entscheidender Kostenfaktor, der sich erfahrungsgemäß auf ca. 10% beläuft.
Da die Mitglieder der Filmwerkstatt an filmischer Fortbildung interessiert sind, wird die FWK Seminare und Workshops anbieten. Diese sind natürlich auch Nichtmitgliedern zugänglich. So ist z.B. ein Seminar zum Thema `Arbeitsteilung beim Film´ in Planung, in dem es um die Zusammenarbeit verschiedener Kompetenzbereiche bei der Herstellung eines Films gehen wird. Weitere Workshops zu Theorie und Praxis der Filmarbeit sind geplant, darunter ein spezieller für Kinder und Jugendliche.
Der Erlös aus den Veranstaltungen und Seminaren ist ein wichtiger Beitrag zur Finanzierung der Filmwerkstatt Karlsruhe. Filme, die in Zusammenarbeit mit der FWK entstehen, müssen für Werkschauen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Die Eintrittsgelder etc. fließen vollständig auf das Vereinskonto und kommen so dem Zweckbetrieb zugute. Mitgliedsbeiträge sind eine weitere Einnahmequelle der FWK. Die Mitglieder des Vereins entrichten einen Beitrag von 20.- DM monatlich. Durch intensive PR-Arbeit steigt die Zahl der Interessenten ständig. Die Kosten für Anmietung von Räumlichkeiten (Büro, zukünftige Produktionsstätten) werden von den Mitgliedern getragen. Sollte sich die "Filmwerkstatt Karlsruhe" weiterhin in dieser Form bewähren, hoffen wir auf Unterstützung aus öffentlichen Mitteln.
Gewinne der FWK werden auch gezielt für die Anschaffung von Gerätschaften eingesetzt werden, die möglichst vielen Low- und No-Budget-Produktionen dienlich sein sollen. Eins unserer vorrangigen Ziele ist die Bereitstellung von Licht und Grip. Gerätschaften, welche die FWK anschafft, stehen allen Mitgliedern zum Verleih zur Verfügung. Der Entleiher haftet für die von ihm benutzten Gerätschaften. Die Wartung der Gerätschaften wird von der FWK übernommen. Es werden Verleihgebühren erhoben, welche der Vereinskasse zugute kommen.
Die Filmwerkstatt Karlsruhe stellt eine neuartige Art von Förderung des Low- und No-Budget-Bereichs in Karlsruhe dar. Die Erfahrung mit ähnlichen Fördereinrichtungen in anderen Städten, z. B. wie seit 15 Jahren in Nürnberg, haben gezeigt, daß sich der Einsatz lohnt. Der Erfolg der Arbeiten von unseren Mitgliedern spricht für sich. "Schoepkes Leiche" war z.B. einer von drei Karlsruher Beiträgen auf der Filmschau des Landes Baden Württemberg 1996 in Stuttgart. Bei der Premiere des Films (zusammen mit der Karlsruher Erstaufführung von "Poppers") kamen 300 zahlende Zuschauer zum Open Air in das Stadion der Universität Karlsruhe. "Schoepkes Leiche" kostete 7000.- DM. 3500.- DM davon kamen aus öffentlichen Geldern. Wir können mit wenig Geld viel erreichen, wenn wir dieses Geld gezielt einsetzen. Aber wir könnten mit den gleichen finanziellen Mitteln noch viel mehr bewirken, wenn sie durch die Schaffung der benötigten Infrastruktur und geeigneter, verfügbarer Arbeitsstätten in Zukunft noch effizienter eingesetzt werden können.
Die Bürozeiten: jeden Donnerstag von 17 bis 20 Uhr in den
Räumen der Filmwerkstatt Karlsruhe, Steinstr. 23 (Im Gewerbehof),
D-76133 Karlsruhe
Die Treffen: jeden letzten Freitag im Monat ab 20 Uhr in den
Räumen der Filmwerkstatt Karlsruhe, Steinstr. 23 (Im Gewerbehof),
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